Ü B E R    J A M E S    N A C H T W E Y   |   Nachtwey's Credo

Im Jahre 1985, kurz bevor er Mitglied der weltberühmten Fotoagentur Magnum wird, schreibt der damals 36jährige James Nachtwey einen Text, ein Kredo über den Sinn seiner Arbeit als Kriegsfotograf.

Warum fotografiere ich den Krieg?

Kriege gibt es, seit es Menschen gibt. Und je "zivilisierter" Menschen werden, desto wirksamer, desto grausamer werden ihre Methoden zur Vernichtung von Mitmenschen. Auch heute ist Krieg auf der Welt. Und es gibt wenig Grund zu hoffen, dass sich das ändern wird.

Kann Fotografie etwas ausrichten gegen ein menschliches Verhalten, das die Geschichte überdauert? Eine geradezu lächerlich überzogene Vorstellung, sollte man meinen. Und doch ist es genau diese Vorstellung, die mich antreibt, Krieg zu fotografieren.
 
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